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DCF-Verfahren

Der Discounted Cashflow (Ertragswert) eines Grundstücks definiert sich in seiner allgemeinen Form als die Summe aller auf den Wertermittlungsstichtag diskontierten Reinerträge.

Grundsätzlich ist jedes Ertragswertverfahren ein Discounted Cashflow Verfahren und umgekehrt. In der Praxis wird jedoch der Begriff des Discounted Cashflow Verfahren für die Ertragswertermittlung auf der Grundlage prognostizierter Erträge in Anspruch genommen ( vgl. Kleiber, 5.Auflage 2007, Seite 1499)

Desweiteren wird für die Ertragswertermittlung auf der Grundlage prognostizierter Erträge (Discounted Cashflow Verfahren) fälschlicherweise der Anspruch erhoben, es sei die international dominierende Methode bei der Ertragswertermittlung im Rahmen der Immobilienwertermittlung.

Tatsächlich dominiert aber international das vereinfachte Ertragswertverfahren (Gross income multiplier = Ertragsfaktoren) und die Methode findet selbst im Red Book 2003 des Royal Institution of Chartered Surveyors nur am Rande im Zusammenhang mit der Verkehrswertermittlung von Objekten des staatlich geförderten Wohnungsbaus Erwähnung.

Das Discounted Cashflow Verfahren, hat seinen Ursprung in den Investitionsrechnungen der Betriebswirtschaftslehre, der Rechnungslegung und Bilanzierung und dort auch seine berechtigte Stellung. Ein weiterer Anwendungsbereich ist die Unternehmensbewertung. Daher ist eine vorbehaltlose Übertragbarkeit auf die Verkehrswertermittlung mit dem Anspruch der besseren Methode nicht vertretbar. Die Anwendung des Prognoseverfahrens (Discounted Cashflow Verfahren) ist vielfach auch nach den Grundsätzen des § 7 Abs. 1 der WertV angezeigt, nämlich für die Ertragswertermittlung solcher Objekte, die im gewöhnlichen Geschäftsverkehr unter investitionsanalytischen Aspekten gehandelt werden.

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